Zu Wasser und zu Luft
Die Sehnsucht des Menschen, die Luft zu
beherrschen, hatte sich seit der Ikarus-Sage nicht verloren, und
so äußerte Leonardo die Überzeugung, daß der Mensch
mit seinen Vorrichtungen und großen Flügeln , indem er gegen
den Luftwiderstand anarbeitet, sieghaft seiner Herr werden und
sich in die Luft erheben wird.
Lange Zeit arbeitete Leonardo nach dem Vorbild der Vögel, bis er
diesen Weg als Sackgasse erkannte und sich auch den Flug
ohne Flügelschlag konzentrierte, etwa ab 1500. Von der
Feststellung ausgehend, daß große Vögel sich von den
Luftströmungen tragen lassen, glaubte er, daß solches auch dem
Menschen möglich sei. So dachte er bereits das Prinzip des sich
in die Luft-Schraubens vor, welches den Propeller bzw. den Rotor
des Helikopters vorwegnimmt. Zum Fallschirm schreibt er:
Wenn ein Mensch ein Zeltdach aus abgedichtetem Leinenzeug hat, das zwölf Ellen Seitenlänge und zwölf Ellen Höhe besitzt, so wird er sich, ohne Schaden zu nehmen, von jeder großen Höhe her-ablassen können...
Aber auch Luftfeuchtigkeits-, Neigungs- und
Windmesser stehen in diesem Zusammenhang, da sich Leonardo mir
der systematischen Erfassung von atmosphärischen
Bedingungen beschäftigte.
Von der Idee gepackt, dem Menschen Möglichkeiten über und unter Wasser zu erschließen, entwarf Leonardo Schwimmkörper oder Atemgeräte. Er konnte hier allerdings auf eine lange Tradition zurückgreifen, weil gerade das Wasser für den Menschen von jeher eine große Bedeutung hatte. So ist aus der Antike bis heute die Archimedische Schraube in Einsatz, wenn Wasser von einer Ebene in eine höhere transportiert werden soll.
Er beschäftigte sich mit Verbesserungen der
Bootsbauweise, entwarf Taucheranzüge, erdachte neue Antriebe
für Boote. Um Schiffe gegen Lecks zu sichern, entwickelte er ein
Schiff mit doppeltem Schiffskörper.
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